Luftwärmepumpe, PV-Anlage und Solarthermie für ein Mehrfamilien-Wohnhaus
Dieses Beispiel soll Mut machen, auf eine Luftwärmepumpe zu setzen, wenn eine Erdwärmepumpe nicht möglich ist. Es bringt auch einige interessante Anregungen.
In einem in den 90-er Jahren erbauten kleinen Mehrfamilienhaus mit insgesamt 400 m² Wohnnutzfläche, aufgeteilt auf 3 Wohnebenen, wurde Mitte 2021 die vorhandene gasbetriebene Niedertemperatur-Zentralheizung durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer maximalen thermischen Ausgangsleistung von 17 kW ersetzt. Um sicher zu sein, dass diese Leistung für das ganze Haus ausreicht, wurde ein Jahr lang vor der Umstellung der Gasverbrauch der Heizung erfasst. Der Strom für die Wärmepumpe wird hauptsächlich aus dem öffentlichen Netz (100% Ökostrom) entnommen, eine PV-Anlage unterstützt den Gesamtverbrauch im Haus, wenn die Sonne scheint.
Die Wärme wird mit niedriger Temperatur über den Fußboden und die Wandflächen an die Räume abgegeben. Die Vorlauftemperatur kommt im Winter nur selten knapp über 30 Grad. Für die Wandflächenheizung sind die Wärmeschlangen an der Wandinnenseite knapp unter dem Putz verlegt. Das Raumklima wird durch die Strahlungswärme der Wand sehr viel angenehmer empfunden als etwa bei einer Erwärmung der Luft durch Heizkörper. Auch jede Schimmelbildung wird, trotz der geringeren Lufttemperatur, durch die Wandheizung unterbunden. Um den Wärmestrom von beheizten Wänden nach Außen möglichst klein zu halten, ist das Haus mit ca. 20 cm Styropor-Äquivalent, teilweise Styropor, teilweise Mineralwolle (im DG Holzwolle, im TG Styrodur) isoliert.